Neue Zeit beginnt mit einer Pause

Nachricht 11. Oktober 2021

Diakonin Elvira Schoof nach über 30 Jahre Dienst in Hasbergen in den Ruhestand verabschiedet

Eine neue Lebensphase beginnt für Elvira Schoof: Die 65-Jährige war über 30 Jahre Diakonin in der Evangelisch-lutherischen Christuskirchengemeinde in Hasbergen und wurde jetzt in den Ruhestand verabschiedet. Offiziell war ihr letzter Arbeitstag am 30. September, den Abschied aus der Gemeinde und dem Kirchenkreis Osnabrück hat sie am Sonntag, 10. Oktober, in einem Gottesdienst gefeiert. „Der Rentenausweis ist schon angekommen, er kündigt eine neue Zeit an“, berichtet Schoof schmunzelnd.

Pläne hat sie auch schon: „Jetzt folgt ein großes P – eine große Pause“, erzählt Elvira Schoof. Wie lange diese dauern werde, werde sich zeigen. Sie habe viele Ideen im Kopf, wie sie die freie Zeit nun füllen werde. Ihr Hobby sei die Arbeit im Kleingarten, der mehr Pflege verdiene. „Außerdem möchte ich mich mit alten Gemüsesorten beschäftigen, Samen selbst herstellen, Pflanzen ziehen und natürlich später ernten“, so Schoof, die auch weiterhin in Hasbergen wohnen wird.

1990 begann sie ihren Dienst in Hasbergen, nachdem sie zunächst eine Ausbildung zur Lehrerin der Sekundarstufe I abgeschlossen hatte. Da viele Lehrkräfte zur Verfügung standen, wurde nicht jede*r übernommen. „Außerdem habe ich gemerkt, dass die Schule nicht so ganz meins war“, erinnert sich Schoof, die schließlich eine Ausbildung zur Diakonin im Lutherstift Falkenburg absolvierte. Nach vielen Jahren ehrenamtlicher Arbeit in der Kirche sei das naheliegend gewesen. „Ich sah die Möglichkeit, Anliegen des christlichen Glaubens intensiver weiterzugeben“, beschreibt sie ihre Motivation für den Einsatz in der Kirchengemeinde. Die Zusammenarbeit mit Menschen, Prozesse in Gruppen anzuleiten und zu begleiten, Menschen in ihrer Vielfalt – was Alter betrifft, soziale Herkunft, Ansichten, Glauben, Werte – habe sie immer als sehr bereichernd für alle Beteiligten erlebt.

Viele kleine „beglückende Momente“ erlebt

Ihren Abschied in der Kirchengemeinde hat sie gut vorbereitet, „ich habe weitergegeben, was weiterzugeben ist.“ Eine Menge Wissen hat sich bei ihr angesammelt rund um die Kirchengemeinde und ganz verschiedene Aufgaben, die Elvira Schoof übernommen hat. Das waren die Arbeit mit Kindergartenkindern, mit Konfirmand*innen, Teamer*innen, Frauen, Senior*innen und Ehrenamtlichen, aber auch der Einsatz für die Eine-Welt-Arbeit und den Verkauf von Produkten aus fairer Herstellung. Über die Frage, ob es ihr leichtfalle, nun Abschied zu feiern, denkt die 65-Jährige kurz nach. „Die Freude überwiegt“, antwortet sie dann, „Corona hat so viele Änderungen mit sich gebracht und die Arbeit so verändert, dass es mir jetzt leichter fällt zu gehen.“ Und trotzdem werde sie sehr gerne an Gespräche zurückdenken, in denen Senior*innen aus ihrem Leben berichtet haben. Auch die „Vorbereitungen für den Frauensonntag mit verschiedenen Teams und oft kontroversen Ansichten zum Bibeltext werden mir in guter Erinnerung bleiben. Gerne werde ich auch an viele kleine beglückende Momente zurückdenken, an die Herausforderungen, Unterstützungen, Offenheit und Teamarbeit in der Gemeinde. Und natürlich an die Highlights mit unserem Pastorenehepaar Maria Beisel und Guido Schwegmann-Beisel“, fasst Schoof ihre Eindrücke zusammen.

Dass die erfahrene Mitarbeiterin fehlen wird, ist auch Pastorin und Pastor klar. „Elvira Schoof war die große Kümmerin. Sie organisierte die Raumbelegung im Gemeindezentrum, Konfi-Aktionen oder den Adventsbasar bis ins Detail und alles verlief reibungslos“, sagt Pastor Guido Schwegmann-Beisel. „Sie war und ist eine aufgeweckte Theologin, die sich für Frauengottesdienste, Weltgebetstag und Senioren engagiert. Sie war und ist eine unermüdliche Kämpferin für Gottes Gerechtigkeit – hier und jetzt“, ergänzt Pastorin Maria Beisel. Beide loben den Einsatz Schoofs für die „faire Gemeinde“. Elvira Schoof habe eine große Leidenschaft für die eine Welt Gottes und sei dabei immer fröhlich und zugewandt. „Die Christuskirchengemeinde Hasbergen verdankt ihr viel. Sie wird uns fehlen“, betont das Pastorenehepaar.

Beim Gottesdienst zum Abschied war die Christuskirche Hasbergen bis auf den letzten, unter Corona-Bedingungen verfügbaren Platz belegt. Superintendent Dr. Joachim Jeska dankte Schoof für ihren engagierten Einsatz in Hasbergen und im Kirchenkreis Osnabrück. Auch langjährige Wegbegleiter*innen waren zu Gast, zum Beispiel Erika Fehst, die schon vor 30 Jahren bei der Einsegnung Schoofs als damaliges Mitglied des Kirchenvorstands dabei war.

Weitere Informationen:

www.christuskirche-hasbergen.de