Mit 50 hätte man das meiste ja eigentlich schon hinter sich, kirchengeschichtlich wäre es aber eher ein Kindergeburtstag, so Landessuperintendentin Dr. Birgit Klostermeier in dem Festgottesdienst am 19. August zum 50-jährigen Jubiläum der Jakobusgemeinde in Osnabrück.
Gegründet 1968, entstand die Idee für eine eigene Kirchengemeinde im Stadtteil Schinkel-Ost bereits zwölf Jahre früher: In der Schinkeler Paulusgemeinde sollte eine dritte Pfarrstelle eingerichtet werden, weil „die Gemeinde rasend wächst“ – so der Wortlaut im Beschluss des Kirchenvorstandes von 1956. Es dauerte dann aber bis 1965, bis die neu eingerichtete Pfarrstelle mit Otto Meyer besetzt wurde. Jetzt mussten natürlich auch eine Kirche und ein Pfarrhaus her, zumal die benachbarte katholische Rosenkranzkirche schon lange da war. „Man hinke als Lutheraner hinterher und habe nicht mehr viel Zeit zu verlieren“, zitierte Dr. Klostermeier aus den Akten. Auch über einen Namen für die neue Gemeinde machte man sich bereits Gedanken: Titus war im Gespräch, lag doch die Timotheusgemeinde nur unweit entfernt und Timotheus und Titus waren beide Schüler und Begleiter des Apostels Paulus. Der Vorschlag konnte sich jedoch nicht durchsetzen, wohl auch, weil der Titusbrief der kleinste war. Am 1. Januar 1968 kam es dann zur Ausgliederung aus der Paulusgemeinde: Die Jakobusgemeinde entsteht und wächst auf ganz eigene Weise. „Pastor Otto Meyer hatte die Vision einer demokratischen, sich öffnenden Gemeinde und brachte das biblische Wort in Verbindung mit praktischer Tat“, erläuterte die Landessuperintendentin.
Im Anschluss an den Festgottesdienst in der voll besetzten Kirche waren alle Gäste zum Empfang unter freiem Himmel eingeladen. Dabei wurden auch einige Geschenke übergeben: Pastor Simon Kramer aus der Johanneskirchengemeinde in Vehrte brachte einen Präsentkorb mit Leckereien aus dem Vehrter Dorfladen mit, und Dr. Matthias Reitzer, Vorsitzender des Kirchenvorstandes der Paulusgemeinde, überbrachte eine Einladung zum Essen für den Jakobus-Kirchenvorstand. Drinnen konnten sich die Besucher noch eine kleine Ausstellung mit Fotos und Zeitungsausschnitten aus den vergangenen fünf Jahrzehnten ansehen.