Am 31. Oktober 2016, ein Jahr vor dem 500. Jahrestag des Thesenanschlags Martin Luthers und dem Beginn der Reformation, starten auch in Osnabrück die Feierlichkeiten zum Reformationsjahr. Vor der Kirche St. Marien und dem Dom erinnert die Lichtinstallation „95 Thesen von 95 Menschen“ an den Anschlag der 95 Thesen an die Schlosskirche in Wittenberg.
Am 23. und 24. November ist Osnabrück Gastgeber des „Geschichtenmobils“. Dieser „Reformations-Truck“ zeichnet entlang eines Europäischen Stationenwegs an insgesamt 67 Orten in 19 Ländern Europas die grundlegenden historischen Umwälzungen durch die Reformation in Mitteleuropa in Form einer Geschichten-Ausstellung nach. Die Station in Osnabrück ist die erste in Deutschland.
Am Abend des 23. November sprechen Landessuperintendentin Dr. Birgit Klostermeier und Bischof Franz-Josef Bode im Schloss Osnabrück über ihre persönlichen konfessionellen Erfahrungen und starten damit die Themenreihe "Wir erzählen Konfession". Am 24. November tagt die Synode der Landeskirche Hannover erstmals in Osnabrück. Die Tagung endet mit einer Podiumsdiskussion zum Thema „Kirche des gerechten Friedens – Was Christen für den Frieden tun können!“
Zu den weiteren Aktivitäten der kommenden Monate gehören eine Ausstellung über das Leben Martin Luthers, eine ungewöhnliche Luther-Revue in Form eines Geburtstags-Dinners und ein von Osnabrücker Jugendlichen unter Leitung des Musiktheaters Lupe entworfenes Stück „Der beste Gott“.
Um das Jubiläum auf eine breite Basis zu stellen, hat sich unter Federführung des Evangelischen Kirchenkreises Osnabrück eine Trägergemeinschaft aus Evangelischer Kirche in Osnabrück Stadt und Land, Bistum und Universität Osnabrück, Stadt und Landkreis Osnabrück und Landschaftsverband Osnabrücker Land e.V. gebildet, die gemeinsam mit der Evangelischen Kirche das Projekt „500 Jahre Reformation – Region Osnabrück“ verantwortet und durchführt. „Eine solch breit aufgestellte Trägergemeinschaft, die das Reformationsjahr gemeinsam und überkonfessionell gestaltet, ist einzigartig in der Hannoverschen Landeskirche“, sagte Landessuperintendentin Klostermeier. „Diese Kooperation trägt den besonderen historischen Auswirkungen der Reformation auf unsere Region Rechnung. Dazu gehört zum Beispiel die besondere Bedeutung der Ökumene und die durch den Westfälischen Frieden von 1648 geprägte Friedenskultur der Stadt.“
Die einzelnen Partner der Trägergemeinschaft haben jeweils Themenbereiche identifiziert, die sie im Zusammenhang mit der Reformation besonders in den Blick nehmen wollen. „Wir wollen erreichen, dass durch unser Bündnis zum Reformationsjahr von der Friedensstadt Osnabrück ein Signal in Richtung eines Miteinanders der großen, im Einwanderungsland Deutschland präsenten Religionen geht“, so Birgit Klostermeier.