Kirchenparlament erneuert und weiblicher
Hannover/Osnabrück. Das jüngste Mitglied in der künftigen Synode der Landeskirche Hannovers kommt aus dem Kirchenkreis Syke-Hoya im Sprengel Osnabrück. Die 18-jährige FSJ-lerin Leonie Töpperwien lebt in Bruchhausen-Vilsen. Sie kennt die evangelische Jugendarbeit, in der sie sich seit ihrem 11. Lebensjahr engagiert. Nun wird sie sich für die Interessen der Jugend in der Landessynode, dem Parlament der Landeskirche Hannovers, stark machen. Die neue Landessynode wird 80 Mitglieder haben. Zu wählen waren 66 Mitglieder, die sich in drei Gruppen aufteilen: 19 ordinierte Pastorinnen und Pastoren, zehn Personen arbeiten beruflich in der Kirche und 37 Personen sind als Ehrenamtliche in der Kirche tätig. Weitere zwölf Synodale werden in den nächsten Monaten vom Kirchensenat ernannt, darunter vier Personen, die unter 27 Jahren sind und von der Landesjugendkammer vorgeschlagen werden. Außerdem sind der Abt zu Loccum und eine Verteter*in der Theologischen Fakultät der Universität in Göttingen verfassungsgemäß Mitglied der Landessynode.
In die künftige 26. Landessynode wurden 46 Personen zum ersten Mal hineingewählt, 20 gehören bereits der aktuellen Landessynode an und wurden wiedergewählt. Der Anteil der Frauen ist im Vergleich zur Wahl vor sechs Jahren deutlich von 46% auf jetzt 55% gestiegen. Die erste Tagung der auf sechs Jahre gewählten Synode findet im Februar 2020 statt. Im Wahlkreis 9 (Kirchenkreise Bramsche, Grafschaft Diepholz, Melle-Georgsmarienhütte, Osnabrück, Syke-Hoya) wurden aus der Gruppe der Pastor*innen wiedergewählt: Martin Steinke (Osnabrück) und Johanna Schröder (Syke), aus der Gruppe der Ehrenamtlichen Stephan Preuß (Melle), Christine Lührs (Rehden) und Knut Laemmerhirt (Syke). Neu gewählt wurden Leonie Sophie Töpperwien (Bruchhausen-Vilsen) als Ehrenamtliche und Diakon Henning Enge (Melle) als Vertreter der beruflich Mitarbeitenden. Wahlberechtigt waren knapp 13.000 Personen. Die Wahlbeteiligung lag mit 62% etwas höher als im Landesdurchschnitt (58%). „Die neue Landessynode wird vielleicht stärker als bisher auch inhaltlich nach der Zukunft der Kirche fragen müssen“, hatte Landessuperintendentin Dr. Birgit Klostermeier im Vorfeld für eine gute Wahlbeteiligung geworben. Superintendent Jörn-Michael Schröder, Vorsitzender des Wahlausschusses, betont das breite Spektrum bei den künftigen Synodalen im Blick auf Persönlichkeit und Berufserfahrung. „Das ist ein bereichernder Schatz für die Weiterentwicklung unserer Kirche“. Die Mischung aus neuen und erfahrenen Mitgliedern in der Synode hält er für wichtig. Das Wahlergebnis für Leonie Töpperwien, die auf Anhieb die zweitmeisten Stimmen auf sich vereinen konnte, sei „riesig“, so Schröder, der gestern drei Sekunden vor Ablauf der Frist im Kirchenamt Sulingen den letzten Wahlumschlag in Empfang genommen hatte.