Nachdem das bürgerschaftliche Bündnis „Osnabrück – bunt und solidarisch“ Mitte Mai offiziell seine lokale Kampagne gestartet hat, hat der Vorstand des Evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Osnabrück beschlossen, die Aktion zu unterstützen. „Unsere christlichen Werte wie Nächstenliebe, Toleranz und Gerechtigkeit vertragen sich nicht mit den Vorstellungen und Zielen extremistischer Parteien. Deswegen unterstützt der Kirchenkreis aus voller Überzeugung die Kampagne ‚HERZ statt HETZE‘“, sagt Superintendent Dr. Joachim Jeska, leitender Geistlicher des Kirchenkreises.
Die Geschichte der Weimarer Republik zeige sehr deutlich, wohin Nationalismus und Demokratiefeindlichkeit führen könnten. „In der vergangenen Woche haben wir in der Bundesrepublik Deutschland gefeiert, dass unser Grundgesetz seit 75 Jahren die Leitlinien unseres Miteinanders vorgibt. Nun sollten auch alle Wähler*innen mit ihrem Kreuz bei der Europawahl zeigen, dass sie unsere Demokratie gegen Feind*innen verteidigen“, so Jeska. Die Aktion des Bündnisses „Osnabrück – bunt und solidarisch“ sei wichtig und viele Menschen aus dem Umfeld von Kirche und Diakonie seien hier aktiv.
Viele weitere Organisationen gehören zu den Unterstützer*innen des Bündnisses, unter anderem die Caritas, die Diakonie, die Heilpädagogische Hilfe Osnabrück, terre des hommes Deutschland, die Osnabrücker Friedensinitiative, zahlreiche Vereine und andere Akteure aus der Hasestadt. Konkret ruft das Bündnis dazu auf, bei der Europawahl am Sonntag, 9. Juni, wählen zu gehen und der AfD keine Stimme zu geben. Bei Informationsständen solle über die „rechtsextremen, rassistischen und demokratiefeindlichen Ziele“ dieser Partei aufgeklärt werden, teilt das Bündnis mit. So sollten Menschen erreicht werden, die mit dem Gedanken spielen, AfD zu wählen, sowie Erst- und bisherige Nicht-Wählende. Die Kampagne lädt ein, sich gemeinsam für ein solidarisches Osnabrück und Europa einzusetzen. Dazu Marita Tolksdorf-Krüwel, OMAS gegen rechts, eine Sprecherin der Kampagne: „In Krisenzeiten suchen viele Menschen nach Sicherheit und fürchten, übersehen zu werden. Wir rufen ihnen zu: Wählen Sie nicht die AfD! Sicherheit für alle finden wir gemeinsam, solidarisch – und nur gegen die AfD.“
Die Unterstützer*innen betonen gemeinsam: „Wir stehen hinter HERZ statt HETZE aus Überzeugung, dass wir jetzt den Anfängen wehren müssen. In der AfD haben Nazis immer mehr Einfluss. Hunderttausende protestieren gegen gegen deren völkische Ausweisungspläne („Remigration“), die auch unsere Nachbarfamilien betreffen können.“
Monika Schnellhammer, Geschäftsführerin des Caritasverbands für die Stadt und den Landkreis Osnabrück, und Jörg Richter, Geschäftsführer der HHO: „Jede Stimme für Rechtsextreme schadet gerade auch denen, die sich von ihrer Politik Verbesserungen erhoffen. Die AfD lehnt Abgaben auf große Vermögen ab und fordert eine Bürgergeld-Kürzung. Sie ist keine Alternative.“