Neuer Name bildet Realität ab

Nachricht 07. Oktober 2024

„Jeder Mensch braucht einen Engel“ richtet sich an alle – und heißt jetzt auch so

Im Osten Osnabrücks, vor allem in den Stadtteilen Lüstringen und Schinkel, ist der Name „Jedes Kind braucht einen Engel“ bekannt und vertraut. Gegründet im Jahr 2008 unter diesem Namen in der Evangelisch-lutherischen Petrusgemeinde in Lüstringen, entwickelte sich der Arbeitsbereich schnell zu einer festen Größe mit vielfältigen Angeboten für Menschen jeden Alters, so dass ab sofort ein neuer Name den Arbeitsbereich umschreibt: „Jeder Mensch braucht einen Engel“. Im Sozialen Laden an der Bremer Straße 228 fand jetzt eine Feier zur Namenänderung statt, die auch der von Kirchentagen bekannte Liedermacher Fritz Baltruweit mit seinem gleichnamigen Lied begleitete.

„Mit den Sozialen Läden, der Kinderferienbetreuung, dem Digitaltreffpunkt und künftig auch Leihladen und Repair-Café wenden wir uns an alle Menschen unabhängig von Alter, Herkommen, Nationalität und Religion“, sagte Pastor Arne Schipper, Vorsitzender des Trägervereins. Der neue Name drücke genau dies aus, „denn jeder Mensch braucht einen Engel. In einer Zeit, in der viel unsicher scheint, das soziale Miteinander unter Spannung steht und nicht wenige Menschen Abgrenzung statt Offenheit wollen, haben die Engel unter uns ‚Rush Hour‘, sind unterwegs, um Liebe, Güte, Vertrauen und Hoffnung zu verbreiten. An den Orten unseres Arbeitsbereichs soll ein Landeplatz sein für alle Menschen, für die, die zu Engeln werden, und für die, die einen Engel brauchen“, betonte Schipper.

Oberbürgermeisterin Katharina Pötter, Schirmherrin des Trägervereins von „Jeder Mensch braucht einen Engel“, lobte das Engagement der Menschen, die sich in den Sozialen Läden oder auf andere vielfältige Weise einbringen. „Es ist doch so, dass jeder Mensch zu jeder Zeit einen Engel gebrauchen kann. Nicht nur Bedürftige oder vulnerable Gruppen, jeder kann Unterstützung gebrauchen, sei es im Straßenverkehr oder an anderen Orten“, meinte Pötter. Die Sozialen Läden seien Orte, an denen „die Besucher*innen spüren, dass Menschen sich unterstützen, aufeinander Acht geben und so füreinander Engel sind. Der neue Name ist deswegen sehr passend“, so Pötter. Zugleich hob sie hervor, dass durch die Weiternutzung etwa von Kleidung, Haushaltsgegenständen oder elektrischen Geräten ein wichtiger Beitrag zum ökologischen Handeln geleistet werde.

„Der Titel ‚Jeder Mensch braucht einen Engel‘ ist deshalb gut, weil es so ist: Wir alle brauchen jemanden, der für uns einsteht, wenn wir einmal schwach sind und Hilfe brauchen. Und im Sozialen Laden kommen die unterschiedlichsten Menschen zusammen, solche, die Unterstützung brauchen und solche, die helfen können. Nicht selten geschieht es dabei, dass sich die Richtung von Geben und Empfangen umkehrt. Denn auch das ist wahr: Jeder Engel braucht einen Engel – manchmal“, ergänzte Regionalbischof Friedrich Selter.

Musikalisch unterstützte Liedermacher Fritz Baltruweit die Feier des neuen Namens, indem er gemeinsam mit den Besucher*innen sein gleichnamiges Lied „Jeder Mensch braucht einen Engel“ sowie weitere Lieder sang.

„Mit dem neuen Namen bilden wir eine Realität ab, die in der täglichen Arbeit schon lange existiert“, erklärte Silvia Trienen, Leiterin des Arbeitsbereichs „Jeder Mensch braucht einen Engel“. Wenn Kinder, Senior*innen oder Menschen, die nach einer Flucht nach Osnabrück gekommen seien, Hilfe, Gemeinschaft und Motivation erfahren, „ist es ganz egal, wo ich herkomme, was meine Überzeugungen sind oder was ich noch in meinem Rucksack mit mir trage“, so Trienen.