Einschätzung zu Sakralgebäuden läuft

Nachricht 20. September 2024

Mitglieder der Kirchenkreissynode diskutieren über Situation von Gebäuden / Änderungen im Schutzkonzept zur Prävention sexualisierter Gewalt vorgestellt

Der aktuelle Stand der Kategorisierung von Sakralgebäuden im Evangelisch-lutherischen Kirchenkreis Osnabrück beschäftigte die Mitglieder der Kirchenkreissynode (KKS) bei der 19. Sitzung. Weitere Themen in der Diskussion waren das Konzept zum Klimaschutzmanagement sowie Veränderungen im Schutzkonzept zur Prävention sexualisierter Gewalt. Auch das Beteiligungsverfahren zum neuen Ehrenamtsgesetz der Landeskirche Hannovers wurde vorgestellt.

Über das Verfahren zur Kategorisierung von Sakralgebäuden berichtete Superintendent Dr. Joachim Jeska stellvertretend für den Vorsitzenden des Bauausschusses. Bis Ende August seien die Kirchengemeinden aufgerufen gewesen, die erfragten Daten für die Kategorisierung abzugeben. Hier gehe es um die Nutzung der Kirchen. „Parallel haben Expert*innen aus dem Amt für Bau- und Kunstpflege Osnabrück und die Abteilung Bau des Kirchenamtes Daten erhoben, Bauberichte ausgewertet und so die Arbeit vorangebracht. Ziel ist es, bis zum Jahresende eine fertige Punkteliste zu haben, anhand der entschieden werden kann, für welche Gebäude außerordentliche Mittel für Baumaßnahmen bei der Landeskirche Hannovers beantragt werden können und für welche nicht“, erläuterte Jeska das Vorgehen. In der Diskussion ging es um Fragen weiterer Bedarfsplanung für Gebäude wie Gemeinde- oder Pfarrhäuser, um die Finanzierung von Betriebskosten sowie um die Frage, welche Gebäude erhalten bleiben können. Jeska warb dafür, die Kategorisierung der Sakralgebäude bis Ende 2024 abzuschließen: „Diese Punkteliste ist der Ausgangspunkt für die weitere Planung mit Gebäuden. Wir müssen genau schauen, was wir benötigen.“

Bericht des Superintendenten

In seinem Ephoralbericht hob der leitende Geistliche des Kirchenkreises hervor, dass die im März neu gewählten Kirchenvorstände ihre Arbeit aufgenommen hätten. „Mein Dank gilt all jenen, die als neue Mitglieder Verantwortung übernommen haben, aber auch jenen, die ihr Engagement fortsetzen. Das ist keinesfalls selbstverständlich“, sagte Jeska. Nachdem die Arbeit des Impulsteams im Kirchenkreis wegen personeller Engpässe in der Superintendentur pausiert habe, sei ab Herbst eine Fortsetzung geplant. Die Umsetzung des Schutzkonzeptes zur Prävention gegen sexualisierte Gewalt im Kirchenkreis laufe gut. „Mit dem Team aus Jörg Christian Lindemann, Annika Schulze und Janneke Arendsen Hein sind auch die Grundschulungen und die Arbeit in den Kirchengemeinden gut versorgt“, berichtete Jeska. Erfreulich sei, dass die Personalsituation im Kirchenkreis Osnabrück derzeit gut sei und es in den Gemeinden keine Vakanzen gebe. Er wies darauf hin, dass es gemeinsam mit dem Kirchenkreis Melle-Georgsmarienhütte gelungen sei, eine halbe Stelle für ein Popkantorat zu schaffen, das seit dem 1. August mit Jens Niemann besetzt sei. Die Andacht zum Beginn der Sitzung hatten Pastor Guido Schwegmann-Beisel und der neue Popkantor gestaltet.

Ressourcenverbrauch verringern

Für die Arbeitsgruppe zum Konzept für Klimaschutzmanagement berichtete der Synodale Klaus Scherler aus Belm. Er listete einige Eckpunkte auf, die aus dem Klimaschutzgesetz der Landeskirche Hannovers hervorgehen und die in den kommenden Jahren und Jahrzehnten durch die Gemeinden und die Kirchenkreise erfüllt werden müssen. So müssten die Gebäude überprüft werden, ob sie sich für die Installation von Photovoltaikanlagen eignen, mit denen Strom produziert werden könne. Auch eine Reduktion von Autofahrten oder die Verringerung von Ressourcenverbrauch durch Gebäude seien vorgesehen. „Ziel ist es, auf Kirchenkreisverbandsebene einheitliche Konzepte für das Klimaschutzmanagement zu erarbeiten. Und wichtig ist auch, dass niemand in Panik verfällt. Wir tun das, was wir können“, sagte Scherler. Er gehe davon aus, dass bis Mitte 2025 Klimaschutzkoodinator*innen für die Kirchenkreise Osnabrück, Bramsche und Melle-Georgsmarienhütte eingestellt sein könnten.

Gegenstand weiterer Beratungen war das Schutzkonzept zur Prävention sexualisierter Gewalt. „Hier zeigt sich, was schon beim Beschluss zum Schutzkonzept im November 2023 deutlich wurde: Das Konzept wird fortlaufend bearbeitet und aktualisiert werden müssen“, leitete die KKS-Vorsitzende Dr. Gisela Löhberg den Tagesordnungspunkt ein. Diakon Jörg Christian Lindemann berichtete von Veränderungen in der Zusammensetzung des Interventionsteams, das sich mit Verdachtsfällen befasse. Seien Kinder oder Jugendliche involviert, werde „eine ‚insofern erfahrene Fachkraft im Kinderschutz‘ in das Team berufen, damit eine externe Fachlichkeit hinzukommt“, berichtete Lindemann. Superintendent Jeska berichtete, dass der Kirchenkreis Osnabrück auch mit der Polizeiinspektion Osnabrück über das Thema Prävention sexualisierter Gewalt im Austausch sei. Es sei wichtig, neben Aufklärung und Aufarbeitung auch das Interesse der betroffenen Person zu berücksichtigen: „Wir klären auf, arbeiten auf, wir verschleiern nicht“, betonte Lindemann, „dennoch geht es darum, Betroffene nicht erneut zum Opfer eines Handelns zu machen. Wir möchten mit dem Menschen, dem Unrecht geschehen ist, sachgemäß umgehen. Es geht nicht darum, Kirche zu schützen.“

Weitere Themen der KKS waren ein Leitfaden für Vakanzen in Kirchengemeinden, den die Vorsitzende des Planungsausschusses, Diakonin Rita Steinbreder, vorstellte. Über das Beteiligungsverfahren zum Ehrenamtsgesetz der Landeskirche Hannovers informierte Ehrenamtskoordinator Diakon Jörg Christian Lindemann. Anhand einiger Entwürfe für Paragrafen des neuen Gesetzes machte er deutlich, „dass dieses Gesetz noch Liebe braucht.“ Er rief dazu auf, sich deshalb in das Beteiligungsverfahren einzubringen und Stellungnahmen zu den Regelungen abzugeben, „denn mit diesem Gesetz werden wir viele Jahre arbeiten müssen in einer Kirche, in der die Hauptberuflichkeit abnimmt und die Ehrenamtlichkeit mehr wird.“

Übergabe an neue Kirchenkreissynode wird vorbereitet

Da die aktuelle Amtszeit der KKS am 31. Dezember beendet ist, erläuterte Dr. Gisela Löhberg, welche Schritte für die Übergabe an die Mitglieder der neuen Synode vorbereitet werden. Neben einer Veränderung in der Vertretungsregelung, falls KKS-Mitglieder nicht an einer Sitzung teilnehmen können, sehe die neue Kirchenkreisordnung vor, dass der bisherige Vorstand der KKS die konstituierende Sitzung der neuen Synode organisiere und bis dahin im Amt bleibe. Die neuen Mitglieder der KKS erhielten einen Bericht, in dem über die Arbeit der KKS, ihrer Ausschüsse, die Handlungsfelder im Kirchenkreis, das Schutzkonzept gegen sexualisierte Gewalt, den Stellen-Rahmenplan, die Finanzsatzung und die Hauptsatzung informiert werde. Die konstituierende Sitzung der Synode findet am Freitag, 24. Januar 2025, um 17 Uhr statt.

Am Freitag, 29. November, tagt die derzeitige Kirchenkreissynode zum letzten Mal. Die Sitzung beginnt um 17 Uhr in der Paulusgemeinde, anschließend findet ein Gottesdienst mit Verabschiedung der ausscheidenden Mitglieder statt.