Onlinewahl, Briefwahl oder die Wahl an der Urne – neben der Stimmenvergabe für die Kandidat*innen konnten die Mitglieder der Kirchengemeinden im Evangelisch-lutherischen Kirchenkreis Osnabrück sich auch zwischen drei verschiedenen Wegen für die Wahl entscheiden. „Das neue Wahlverfahren, das die Landeskirche Hannovers eingeführt hat, hat für eine breitere Beteiligung an der Kirchenvorstandswahl 2024 gesorgt“, berichtet Superintendent Dr. Joachim Jeska. In nahezu allen Kirchengemeinden sei die Wahlbeteiligung der vorherigen Wahl deutlich übertroffen worden. Im gesamten Kirchenkreis stieg sie auf 16,52 Prozent (2018: 9,51 Prozent). Insgesamt abgegeben wurden 7.591 Stimmen (2018: 5.066 Stimmen). Die erstmals angebotene Online-Wahl hatten 32,85 Prozent der Wähler*innen genutzt, 62,97 Prozent nutzten die Briefwahl. An der Urne wählten 4,18 Prozent. 2018 entfielen auf die Briefwahl 33,14 Prozent der Stimmabgaben.
105 Personen im Kirchenkreis gewählt
Wahlberechtigt im Kirchenkreis Osnabrück waren 45.960 Mitglieder (2018: 53.273). In die Kirchenvorstände gewählt wurden 105 Personen, davon 55 Frauen und 50 Männer. 62 Kandidat*innen wurden wiedergewählt, was einem Anteil von 59,05 Prozent entspricht (2018: 58,16 Prozent). Von den gewählten Kandidierenden sind drei zwischen 15 und 17 Jahren und sechs zwischen 18 und 26 Jahren alt.
Die Legislaturperiode der neuen Kirchenvorstände beginnt im Juni. Dann finden auch die offiziellen Verabschiedungen der bisherigen Mitglieder in den Kirchenvorständen und die Einführung der neuen Mitglieder statt. „Ich freue mich sehr darauf, in den kommenden Jahren mit neuen und bekannten Gesichtern zusammenzuarbeiten. Es ist wunderbar, dass so viele Menschen Verantwortung in unseren Gemeinden übernommen haben“, sagt Jeska.
Wahlbeteiligung auch in der Landeskirche gestiegen
Mit der gestiegenen Wahlbeteiligung zeigt sich im Kirchenkreis Osnabrück eine Entwicklung, die auch für die gesamte Landeskirche Hannovers zu beobachten ist. Die Neuerungen mit der Onlinewahl und der allgemeinen Briefwahl, bei der die Wahlunterlagen direkt per Post an alle Kirchenmitglieder verschickt wurden, hätten zu einer deutlichen Steigerung der Wahlbeteiligung geführt, teilte die Pressestelle der Landeskirche mit. Insgesamt hätten 499.792 Kirchenmitglieder ab 14 Jahren ihre Stimme abgegeben. Dieses entspreche einer Wahlbeteiligung von 25,37 Prozent (plus 10 Prozentpunkte im Vergleich zur Wahl 2018). Knapp 65 Prozent der Wähler*innen haben per Brief gewählt, 30 Prozent nutzten die Online-Wahl und 5 Prozent haben am Wahltag im Wahllokal ihre Stimme abgegeben.
Von den insgesamt 7.361 Kandidierenden in über 1.200 Kirchengemeinden wurden 3.917 Frauen (60 Prozent) und 2.602 Männer gewählt (Gesamtzahl der gewählten Personen: 6.519). Der Anteil der Kirchenvorsteherinnen ist damit im Vergleich zu 2018 um 1,5 Prozentpunkte gestiegen.
Erstmals konnten auch Jugendliche zwischen 15 und 17 Jahren für den Kirchenvorstand kandidieren. 58 von ihnen werden künftig in den Leitungsgremien mitarbeiten. In der Gruppe der 18- bis 26-Jährigen wurden 279 Personen gewählt. Damit beträgt der Anteil der gewählten Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorsteher unter 26 Jahren gut 5 Prozent.
Das Durchschnittsalter der neuen Kirchenvorstände liegt bei 53 Jahren. 2.431 Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorsteher arbeiten in den kommenden Jahren erstmals in den Kirchenvorständen mit (37 Prozent).
Die höchste Wahlbeteiligung hat der Sprengel Hildesheim-Göttingen mit 28,38 % erreicht. Dahinter folgen Lüneburg (26,24 %), Hannover (25,09 %), Stade (24,56 %), Osnabrück (23,94 %) und Ostfriesland-Ems (22,35 %).