„Kindern Zukunft schenken“ – unter diesem Motto findet die 62. Aktion von Brot für die Welt statt, die am ersten Advent eröffnet wurde. Die Gemeinden im Kirchenkreis Osnabrück unterstützen mit ihrer diesjährigen Weihnachtsaktion ein Brot-für-die-Welt-Projekt auf der philippinischen Insel Negros. Dort schuften tausende minderjährige Kinder und ihre Familien auf Zuckerplantagen, anstatt in die Schule zu gehen. Die Erwachsenen schleppen bis zu 30 Kilo schwere Bündel Zuckerrohr und erhalten dafür einen Hungerlohn von umgerechnet nicht einmal drei Euro pro Tag. „Mit dem Projekt, das unter dem Motto ‚Vom Feld auf die Schulbank‘ steht, werden die Kinder über ihre Rechte aufgeklärt und bekommen Schulmaterial, um wieder am Unterricht teilnehmen zu können“, erklärt Simon Kramer, Brot-für-die-Welt-Beauftragter und Pastor im Kirchenkreis Osnabrück. „Die Erwachsenen erhalten Fortbildungen in nachhaltiger Landwirtschaft und lernen, ihre Erträge zu verbessern. So können sie ihr Einkommen erhöhen und sind nicht mehr auf den Verdienst ihrer Kinder angewiesen.“
„In diesem Jahr ist es uns besonders wichtig, auf die Brot-für-die-Welt-Spendenaktion aufmerksam zu machen“, sagt Superintendent Dr. Joachim Jeska. „Viele Menschen werden vielleicht dieses Jahr an Weihnachten nicht in die Kirche gehen können und sich nicht an der Weihnachtskollekte beteiligen. Das ist für unsere Gemeinden und die Gottesdienstbesucher*innen bedauerlich, es trifft aber vor allem die ohnehin benachteiligten Menschen, zum Beispiel auf den Philippinen. Sie leiden als Folge der Corona-Pandemie verstärkt an Armut und Hunger und bedürfen gerade jetzt unserer Hilfe. Ich appelliere deshalb an alle Christ*innen in Osnabrück-Stadt und -Land, insbesondere in diesem Jahr nach ihren Möglichkeiten für Brot für die Welt zu spenden.“
Um die diesjährige Brot-für-die-Welt-Aktion vorzustellen, lädt der Kirchenkreis ein zu einem Pressetermin mit Dr. Joachim Jeska, Superintendent im Kirchenkreis Osnabrück, und Simon Kramer, Pastor und Brot-für-die-Welt-Beauftragter des Kirchenkreises:
- Datum: Donnerstag, 3. Dezember
- Uhrzeit: 14:30 Uhr
- Ort: Hauptportal der St.-Marienkirche
Vom Feld auf die Schulbank
Am Beispiel von Rowena Pama von der philippinischen Insel Negros wird deutlich, welche Veränderungen die Hilfe durch Brot für die Welt bewirken kann. Sie musste auf Zuckerrohrfeldern helfen und auf die kleinen Geschwister aufpassen und konnte deshalb lange nicht regelmäßig am Unterricht teilnehmen. Das soll sich nun ändern. Schule, Eltern und Gemeinde ziehen an einem Strang. Und das elfjährige Mädchen hat plötzlich große Pläne.
Rowena Pama lebt mit ihren Eltern und ihren zwei kleinen Schwestern in einer Bambushütte. In letzter Zeit hat sie häufig im Unterricht gefehlt. Weil sie ihren Eltern helfen musste. Weil der Schulweg so lang war. Weil sie kein Schulmaterial hatte. Nun aber hat ihr die Brot-für-die-Welt-Partnerorganisation Quidan Kaisahan Hefte und Stifte gegeben. Die Teams von Quidan Kaisahan helfen Kindern und ihren Eltern. Die Organisation initiiert Nachhilfe für die Kinder, die zu oft gefehlt haben, weil sie arbeiten mussten, und berät die Eltern.
Rowena übt auch in ihrer Freizeit Lesen und Schreiben und geht mit ihrer Schwester Frecy das ABC durch. „Ich bin gut darin, anderen Kindern etwas beizubringen“, erzählt die Elfjährige. „Vielleicht ist das ja der richtige Beruf für mich?“ Die High-School besuchen, aufs College gehen, dann Lehrerin werden: „Das wäre mein Traum!“
Brot für die Welt braucht Ihre Hilfe!
Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch ‒ so singen wir im Advent. Helfen Sie, Türen für Rowena und andere Kinder zu öffnen. Sie alle brauchen stabile Verhältnisse, damit sie die Schule gut abschließen können und eine Chance auf eine berufliche Bildung bekommen.
In diesem Jahr werden vermutlich weniger Menschen als sonst die Gottesdienste zu Weihnachten besuchen. Das bedeutet geringere Kollekten für Brot für die Welt. Diese Ausfälle haben massive Auswirkungen auf all jene Menschen, die das evangelische Hilfswerk mit seinen Projekten erreicht und unterstützt. Helfen Sie deshalb jetzt mit Ihrer Spende!