Nachricht vom 13. März:
Liebe Schwestern und Brüder,
bereits gestern haben Sie grundsätzliche Verhaltensregeln des Landeskirchenamts zur Vermeidung von Corona-Infektionen für verschiedene Arbeitsbereiche erhalten. Diese Informationen werden je nach Bedarf aktualisiert, bitte informieren Sie sich dort regelmäßig.
Für kirchliche Veranstaltungen bitte ich um eine kritische Überprüfung, ob diese nicht ausfallen oder verschoben werden sollten. Wir tragen Verantwortung für die Menschen, die uns anvertraut sind, aber auch für uns selbst. Ich bitte das nicht außer Acht zu lassen.
Nun hat das Kultusministerium verfügt, dass ab Montag nicht nur alle Schulen, sondern auch alle Kitas bis Ostern geschlossen bleiben sollen. Wir werden alle Eltern bitten, möglichen Bedarf für Notgruppen am Montag zu signalisieren, damit wir ein geordnetes Verfahren dafür in Gang setzen können. Mitarbeitende müssen auf jeden Fall am Montag in den Kitas erscheinen.
Entscheidende Kriterien bei Ihren Überlegungen für weitere Veranstaltungen sollten sein:
- Anzahl der Teilnehmenden / die Dichte der Raumauslastung
- Begrenzte Möglichkeiten für ausreichende Händehygiene
- Anzahl und Intensität der Kontaktmöglichkeiten (Elemente der Partner- oder Gruppenarbeit)
- Teilnahme von besondere gefährdeten Personengruppen (z.B. aufgrund von Vorschädigungen oder eines hohen Alters der Teilnehmenden)
- Teilnahme von Menschen aus Risikogebieten
- Teilnahme von Mitarbeitenden des Gesundheitswesens
- Notwendigkeit bzw. Dringlichkeit der Veranstaltung
- Catering (aufgrund der Übertragung durch Tröpfcheninfektion)
Da eine zeitgleiche Infektion vieler Menschen zu einer Überlastung der örtlichen medizinischen Versorgungsstrukturen führen kann, sollte der leitende Gedanke sein, mögliche Ansteckungsketten so gering wie möglich zu halten beziehungsweise im Zweifel diese durch eine Absage der Veranstaltung gänzlich zu unterbinden.
Konkret empfehle ich:
- die Absage von größeren Veranstaltungen mit mehr als 100 Besucher*innen; bei einer Unterbringung in Gemeindehaus-Räumen deutlich weniger
- die Absage aller Gottesdienste und Andachten vorerst bis zum 19. April
- die Absage des Konfirmandenunterrichts in Entsprechung zur Einstellung des Schulbetriebs. Prüfen Sie bitte, ob die Konfirmationen in den Sommer verschoben werden können oder ob Sie zu kleineren Feiern einladen.
- die kritische Überprüfung von geplanten Konfirmanden- und Jugendfreizeiten. Sollten Sie hier bereits Buchungen vorgenommen haben und Ausfallkosten entstehen, sprechen Sie uns bitte vor einer Absage an, damit wir Sie gegebenenfalls bei der finanziellen Kompensation unterstützen können.
- die Absage von Seniorenkreisen bei mehr als 15 Teilnehmenden
- den Verzicht auf ein Angebot von Catering bzw. Verzehr
Die geplante Informationsveranstaltung zur Umsatzsteuer am 20. März ist abgesagt worden.
Diese Hinweise sind nicht vollständig und betreffen den Entwicklungsstand des heutigen Tages. Wir müssen davon ausgehen, dass sich die Situation in den kommenden Wochen verschärft und damit weitere Maßnahmen erforderlich sein könnten. Ich gehe davon aus, dass Sie die entstehenden Fragen sensibel behandeln. Sollten Sie bei Entscheidungen unsicher sein, melden Sie sich gerne.
Bitte schließen Sie in Ihre Fürbitte besonders die kranken Menschen mit ein und alle, die in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen ihren Dienst tun.
Herzliche Grüße
Superintendent Dr. Joachim Jeska