„Warum läuten denn die Glocken?“, fragt vielleicht so mancher in diesen Tagen. Die evangelisch-lutherische Kirche hat entschieden, alle Kirchenglocken zu den gewohnten Gottesdienstzeiten läuten zu lassen. Damit wird ein Zeichen gesetzt, obwohl die Kirchentüren momentan geschlossen bleiben müssen und keine Gottesdienste stattfinden. „Wir wollen einladen zum individuellen Gebet, zu einem stillen Moment oder zu einem spontanen Gesang, der Kreativität geistlicher Impulse sind keine Grenzen gesetzt“, sagt der Osnabrücker Superintendent Joachim Jeska. Er ist davon überzeugt, dass es wichtig ist, jetzt über die Vereinzelung hinweg gemeinsame Zeiten zu gestalten und dabei sicher zu sein, dass auch andere Menschen in genau dieser Minute beten, singen oder hören.
Zahlreiche Online-Angebote
Darüber hinaus verweist der Superintendent auf die vielen Kontaktmöglichkeiten per Telefon oder Internet. Der Evangelisch-lutherische Kirchenkreis Osnabrück hat neben dem Instagram-Account nun auch einen Facebook-Account eröffnet und bietet auf seiner Homepage laufend aktuelle Beispiele für Online-Angebote der Kirche, darunter Gottesdienste auf YouTube – wie die „Leuchtfeuer“ von der Petrusgemeinde in Gretesch/Lüstringen/Darum, die „Lichtblicke“ der Nordwestgemeinde oder die Videoandachten der Südstadtkirchengemeinde –, dazu Andachten per Mail oder Telefon. Gleiches gilt für die Homepages der 18 Kirchengemeinden des Kirchenkreises, auch dort lassen sich gute Impulse finden.
Große Solidarität
Seelsorgerlichen Beistand und Hilfestellungen bieten wie gewohnt alle Pfarrämter, die Pastorinnen und Pastoren, Diakoninnen und Diakone sind insbesondere telefonisch zu erreichen. Superintendent Jeska: „Scheuen Sie nicht, uns zu kontaktieren, wir sind für Sie da!“ Ganz konkret gibt es im Stadtteil Schinkel ein ökumenisch getragenes Hilfsangebot der Paulusgemeinde, der Jakobusgemeinde, der Timotheusgemeinde und der Heilig-Kreuz-Gemeinde für die Vermittlung von Hilfsangeboten. „Solche Aktionen entstehen mittlerweile täglich neu und signalisieren die große Solidarität der Menschen in unserer Stadt und Region“, so Jeska.