Springerpastor*innen sorgen seit neuerem in der Kirche für Flexibilität und fangen personelle Engpässe auf. Für den Kirchenkreis Osnabrück wurde Friedemann Keller von Superintendent Dr. Jeska am 4. Oktober in der Stephanuskirche in Atter feierlich in diesen Dienst eingeführt.
Am Erntedanksonntag, 4. Oktober, führte Superintendent Dr. Joachim Jeska in der Stephanuskirche in Atter Friedemann Keller in sein Amt als Springer-Pastor des Kirchenkreises Osnabrück ein. Eigentlich hat er diese Funktion schon seit einem Jahr inne, coronabedingt erfolgte seine Amtseinführung erst jetzt. Der frühere Pastor der Andreasgemeinde Wallenhorst hatte seinen ersten Einsatz im südlichen Nachbarkirchenkreis in der Kirchengemeinde Hilter. Dort begleitete Friedemann Keller die Gemeinde durch die Elternzeit der beiden Pfarrstelleninhaberinnen sowie den Corona-Lockdown. „Ein typischer Einsatz für einen Springer-Pastor, der ja in erster Linie dann einspringt, wenn Not an Mann oder Frau ist“, erklärt Dr. Jeska. „Seit dem Eintritt in den Ruhestand von Pastor Wolfgang Gerdes vor gut einem Monat bin ich jetzt so etwas wie das Gesicht der Nordwestgemeinde in Osnabrück“, fügt Friedemann Keller an. „Daneben vertrete ich Kolleg*innen im ganzen Kirchenkreis in Krankheitsfällen oder Urlaubszeiten.“ Das zeigt nun die große Herausforderung dieser Stelle, bei der man sich in kürzester Zeit auf eine neue Gemeindesituation einstellen, die Mitarbeitenden kennenlernen und sich in die gängige Praxis einarbeiten muss, berichtet der Superintendent in seiner Ansprache im Gottesdienst. Um das leisten zu können, bedarf es großer Flexibilität und solider Erfahrung, die der neue Springerpastor aus zwei Kirchengemeinden mitbringt.
Der Springer-Dienst ist nicht nur eine Herausforderung, sondern hat auch seine guten Seiten, wie im Gespräch mit Pastor Keller deutlich wird. „Ich freue mich sehr darüber, dass ich an dieser Stelle insbesondere das tun kann, wofür ich ausgebildet wurde: Seelsorger zu sein, zum Beispiel in Trauerfällen, Prediger, musikalischer Gottesdienstgestalter.“ Daneben treten Aufgaben aus dem Alltag der Ortsgemeinde deutlich zurück. Friedemann Keller steht der Nordwestgemeinde so lange zur Verfügung, bis eine Nachfolge gefunden wurde. Darüber hinaus kündigen sich aber auch schon weitere Aufgaben an. „Dass es Ihnen mal langweilig wird, weil da eine Lücke kommt, ist sehr unwahrscheinlich“, sagt Superintendent Jeska. „Bei einem Kirchenkreis mit 18 Kirchengemeinden und 25 Pastor*innen ist immer irgendwo Not.“