Konzepte zum Klimaschutzmanagement beschlossen

Nachricht 05. Dezember 2024

Synode des Kirchenkreises Osnabrück vertagt Entscheidung über Kategorisierung der Sakralgebäude

Ausführliche Diskussionen über die Kategorisierung der Sakralgebäude im Evangelisch-lutherischen Kirchenkreis Osnabrück, der Beschluss über die Konzepte zum Klimaschutzmanagement sowie die Situation des Haushalts für die Jahre 2025 und 2026 prägten die Sitzung der Osnabrücker Kirchenkreissynode (KKS). Deren Mitglieder kamen jetzt zur letzten Sitzung ihrer Amtsperiode im Paulus-Gemeindehaus zusammen und beendeten die Sitzung mit einem Gottesdienst in der Pauluskirche sowie der Verabschiedung der Personen, die aus dem Amt ausscheiden. Am Freitag, 24. Januar, findet die konstituierende Sitzung der KKS für die kommende Wahlperiode statt.

Aus dem Kirchenamt Osnabrück berichtete Holger Steininger, Regionalbeauftragter für den Kirchenkreis Osnabrück, dass die Höhe der Gesamtzuweisungen der Landeskirche Hannovers erst am Tag der Sitzung der Osnabrücker KKS durch die Landessynode beschlossen worden sei. Daher sei es nicht möglich gewesen, eine seriöse Haushaltsplanung zu erstellen. Der Bau- und Finanzausschuss und der Vorstand des Kirchenkreises Osnabrück hätten keine Beschlussempfehlung abgegeben. „Stattdessen wird es im Kirchenkreis Osnabrück ab dem 1. Januar eine vorläufige Haushaltsführung geben, die alle Kosten für den allgemeinen Betriebsablauf abdecken wird“, erklärte Steininger. Der Haushaltsplan werde im März während der zweiten Sitzung der sich im Januar neu bildenden KKS zur Verabschiedung auf der Tagesordnung stehen.

Zum Beschluss standen ebenfalls die verschiedenen Teile des Klimaschutzmanagementkonzepts. Eine Arbeitsgruppe bestehend aus KKS-Mitgliedern sowie Vertreter*innen des Kirchenamts Osnabrück hatte verschiedene Vorschläge erarbeitet, über die die KKS jetzt zu entscheiden hatte. Zu den Themen Energie, Kirchenland, Mobilität und Strom wurden Vorschläge erarbeitet, die auf das Ziel hinarbeiten, die kirchlich verursachten Treibhausgasemissionen verbindlich und schnell zu senken und kirchliches Verhalten ökologisch, ökonomisch und sozial zu gestalten. Superintendent Dr. Joachim Jeska kündigte an, dass die Besetzung zweier Stellen zur Klimaschutzkoordination für die drei Kirchenkreise in Stadt und Landkreis Osnabrück im kommenden Jahr vorgesehen sei. „Diese Personen werden uns helfen können, die Vorgaben der Landeskirche zu erfüllen“, meinte Jeska. Das Thema Klimaschutzmanagement wird in den Ausschüssen für Bau und Finanzen sowie im Ausschuss für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung weiterbearbeitet. Klaus Scherler, Mitglied der KKS und der Arbeitsgruppe zum Klimaschutzmanagementkonzept, betonte, dass die Gemeinden nicht allein gelassen würden. „Die Konzepte enthalten viele Anregungen für die Gemeinden, wie sie Daten sammeln und Prioritätenlisten für die eigene Situation erstellen können“, sagte Scherler. Auch die Schulungen der Service Agentur der Landeskirche Hannovers (ehemals Haus kirchlicher Dienste) seien sehr hilfreich. Bei drei Enthaltungen beschlossen die Mitglieder der KKS die Klimaschutzmanagementkonzepte.

Diskussion über Kategorisierung der Sakralgebäude

Über die Kategorisierung der Sakralgebäude im Kirchenkreis Osnabrück entwickelte sich eine ausführliche Diskussion. Eine solche Kategorisierung ist Voraussetzung, um finanzielle Mittel für außerordentliche Baumaßnahmen bei der Landeskirche Hannovers beantragen zu können. Zunächst berichtete Superintendent Jeska, dass die aktuell vorliegende Tabelle mit einer Punktebewertung der Kirchgebäude bis auf die Bewertung der Orgeln vollständig sei. „Leider konnte der eigentlich zuständige Orgelrevisor eine Einschätzung der Orgeln nicht vornehmen und letztlich ist nun ein anderer Revisor für den Kirchenkreis Osnabrück zuständig. Dieser wird eine Einordnung der Orgeln hoffentlich bis Ende des ersten Quartals 2025 abschließen“, erläuterte Jeska. Mit Ausnahme der Orgeln sei die Punkteliste jedoch vollständig und könne von den Gemeinden eingesehen werden.

In der Diskussion vermissten mehrere Mitglieder der KKS ein Gesamtkonzept für die weitere Entwicklung der Evangelisch-lutherischen Kirche in Osnabrück. Nils Unterderweide hielt es für sinnvoll, so zu planen, dass „in allen Regionen der Stadt Kirchen gut erreichbar sind.“ Pastorin Ellen Radtke erklärte, dass Kirche nicht allein von den Sakralgebäuden abhänge, sondern von allen Standorten. Pastorin Dr. Jutta Tloka betonte, dass es für die Entscheidung zur Kategorisierung keinen Zeitdruck gebe und daher sinnvollerweise zunächst an einem inhaltlichen Konzept gearbeitet werden soll. Außerdem müssten nicht nur die Sakralgebäude betrachtet werden.

„Wir müssen wissen, wie wir den Kirchenkreis gestalten wollen. Brauchen wir nur die kirchlichen Orte im Zentrum – das könnte auch ein Konzept sein. Oder brauchen wir Standorte in allen Regionen? Wie viel Kirche brauchen wir und wie viel können uns leisten?“, fragte Pastor Thomas Herzberg. Pastor Arne Schipper wies auf die Gemeinden hin, die im Landkreis Osnabrück liegen. Auch diese müssten berücksichtigt werden. Pastor Martin Steinke betonte, dass „wir im Kirchenkreis miteinander darüber entscheiden, was wir mit den Gebäuden machen.“ Pastorin Inga Göbert erklärte, das Thema mit ein bisschen mehr Zeit in den Kirchenvorständen zu beraten, sei sinnvoll. „Es muss darum gehen, wie wollen wir evangelisch-lutherischer Kirchenkreis sein und arbeiten? Ein Konzept muss angedacht werden und dann muss darauf auch mit Gebäuden reagiert werden“, so Göbert. Pastor Matthias Groeneveld ergänzte: „Auch die Gemeindehäuser oder Gemeindezentren gehören zu den Überlegungen dazu. Welche Kooperationen mit anderen Gemeinden oder Konfessionen können wir eingehen? Sicher ist für mich: Wir müssen Gebäude loswerden.“

Angesichts vieler offener Fragen und der Überlegung, die Bewertung der Sakralgebäude mit den Kirchenvorständen der Gemeinden genauer zu betrachten, entschieden die Mitglieder der KKS, keinen Beschluss über die Kategorisierung der Sakralgebäude zu fassen und das Thema auf die Juni-Sitzung zu vertagen.

Partnerschaftsreise nach Südafrika

Über eine Partnerschaftsreise in den befreundeten Kirchenkreis Umfolozi in Südafrika berichtete Volker Wallrabenstein. Eine Gruppe von zehn Bläser*innen sei in den Partnerkirchenkreis gereist und habe bei verschiedenen Anlässen Musik gemacht. „Schon vor 35 Jahren hatte ich die Idee, dort Blasmusik zu machen. Nun haben wir in Krankenhäusern, Seniorenheimen, in Schulen und auch bei einem Sprengel-Kirchentag vor knapp 2.000 Menschen gespielt. Alle haben sich sehr gefreut“, sagte Wallrabenstein. Im Frühjahr 2025 sei ein Infoabend über den Besuch geplant.

Pastor Martin Steinke, Mitglied in der Landessynode der Landeskirche Hannovers, berichtete aus der Sitzung der Landessynode. Er schilderte, dass das Beteiligungsverfahren zum Ehrenamtsgesetz der Landeskirche erfolgreich gewesen sei. „Viele der Anliegen, die unser Ehrenamtskoordinator Jörg Christian Lindemann aufgelistet und der KKS vorgestellt hat, werden jetzt bei der Überarbeitung des Gesetzes in den Ausschüssen beraten. Es ist gut, dass es dieses Verfahren der Beteiligung gibt.“

Dank für langjähriges Engagement in der Synode

Bei einem Abendmahlsgottesdienst in der Pauluskirche dankten Dr. Gisela Löhberg, Vorsitzende der Kirchenkreissynode, und Superintendent Dr. Jeska allen Mitgliedern der KKS, die die Interessen der Evangelisch-lutherischen Kirche in Osnabrück, Belm, Hasbergen und Wallenhorst in den vergangenen sechs Jahren vertreten hätten. 33 Mitglieder scheiden aus der KKS aus und werden in der nächsten Amtsperiode nicht mehr vertreten sein. „Manche von ihnen waren dem Parlament des Kirchenkreises sehr lange treu, teilweise über vier oder fünf Amtszeiten. Das ist ein wertvolles Engagement, das wir sehr schätzen“, sagte Jeska.

Dr. Gisela Löhberg und Klaus Havliza erhalten Silbernes Facettenkreuz

Zwei Mitglieder der KKS zeichnete Superintendent Jeska im Namen der Landeskirche mit dem Silbernen Facettenkreuz aus. Dr. Gisela Löhberg, Vorsitzende der KKS, und Klaus Havliza, Mitglied im Vorstand des Kirchenkreises Osnabrück, erhielten die Auszeichnung für 24 Jahre ehrenamtliches Engagement in kirchenleitenden Gremien. „Was die beiden in all den Jahren geleistet haben und wieviel Zeit und Arbeit sie investiert haben, sprengt alle üblichen Rahmen ehrenamtlichen Einsatzes bei weitem“, sagte Jeska.

Im Januar beginnt die nächste Amtsperiode der Kirchenkreissynode. Die konstituierende Sitzung ist am Freitag, 24. Januar, um 17 Uhr. Am Freitag, 21. März, steht für die KKS der Doppelhaushalt 2025 und 2026 auf der Tagesordnung.