Der Frage „Wie klingt jüdisches Leben?“ ist der Klangkünstler und Komponist Marcus Beuter mit seiner Installation „selbstverständlich – mit leerstellen“ nachgegangen. Seit Ende Mai ist diese in der Evangelisch-lutherischen Bonnuskirche zu hören und zu erleben. Für die Ausstellung hat Beuter Interviews mit Mitgliedern der jüdischen Gemeinde in Bielefeld, einer Rabbinerin und dem Kantor, sowie dessen Gesänge aufgezeichnet und zusammengefügt. Das Thema ist der jüdische Alltag heute. Die im Hörstück eingebauten Pausen und Störgeräusche thematisieren dabei die gebrochene Geschichte der jüdischen Kultur in Deutschland.
„Die unterschiedlichen Aussagen geben Einblick ins jüdische Leben, lassen uns hören, was sich Menschen jüdischen Glaubens wünschen“, berichtet Pastor Thomas Herzberg. Die Gesänge des Kantors stellten eine emotionale Verbindung her. Dem Künstler Marcus Beuter ist es wichtig, mit der Klanginstallation einen Beitrag zur Verständigung zwischen den Religionen zu leisten und dem Antisemitismus entgegenzutreten. „Und dies unterstützen wir gerne“, sagt Herzberg.
Die Klanginstallation ist bis zum 2. Juli 2023 jeweils von Montag bis Freitag zwischen 15 und 18 Uhr und nach den Gottesdiensten in der Bonnuskirche zu hören. Am Sonntag, 2. Juli, wird sie mit dem Gottesdienst um 10 Uhr ausklingen. Die Klanginstallation ist ein Angebot im Rahmen des Jubiläumsjahres „375 Jahre Westfälischer Frieden“.