Mit einem Gottesdienst in der St.-Marien-Kirche in Osnabrück ist am 27. Januar der Opfer des „Euthanasie“-Programms der Nationalsozialisten gedacht worden.
Nach zweijähriger Pandemiepause hatten Heilpädagogische Hilfe Osnabrück (HHO), Caritas, Diakonie, Evangelisch-lutherischer Kirchenkreis Osnabrück, die Vereine für seelisch behinderte Menschen und für hörgeschädigte Menschen, AMEOS sowie die Lebenshilfe Osnabrück in gewohnter Weise zu der ökumenischen Feier eingeladen.
Das Thema ist in diesen Tagen wichtiger denn je. Das unterstützte auch Katharina Pötter, Oberbürgermeisterin der Stadt Osnabrück, mit ihrem Besuch.
„Du bist ein Gott, der mich sieht!“ Dieser Satz aus der Lutherbibel, Genesis 16,13 bildete den roten Faden des Gottesdienstes. Pastor Torsten Both ließ zuversichtlich in die Zukunft schauen und versprach in seiner liturgischen Begrüßung: „Wir üben mit Gottes Hilfe einen neuen Blick auf den Menschen.“
In der sehr gut besuchten Gedenkfeier gestalteten und erinnerten Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam der vielen Menschen, die von den Nationalsozialisten zwischen 1939 und 1945 umgebracht worden sind, „besonders aber der Opfer der sogenannten Euthanasie“, hieß es im Gottesdienst. Als „Ballast-Existenzen“ und „lebensunwert“ hätten behinderte Menschen den Nazis gegolten.
Für eine musikalische Unterstützung sorgte der Matthäus-Chor, der den Gottesdienst mit klatschenden Besuchern im Gospelstil beendete.
Text: Silke Schawe, Heilpädagogische Hilfe Osnabrück