Am 29. Oktober führte Regionalbischof Friedrich Selter Salomo Steiger in einem Festgottesdienst in der Evangelisch-lutherischen Timotheuskirche in Osnabrück in den Pastorendienst ein. „Hört nicht auf, von der Liebe und dem Trost weiterzuerzählen, hört nicht auf, euch gegenseitig zu ermutigen, hört nicht auf, zu glauben, zu lieben und zu hoffen“, rief der leitende Geistliche des Sprengels Osnabrück in seiner Predigt auf.
Von Gottes Liebe und seiner Zusage will Salomo Steiger, der gerade mit seiner Frau und der zweijährigen Tochter nach Osnabrück gezogen ist, gern erzählen. „Dann kann Glauben wachsen, vielleicht nicht unbedingt in die Breite, aber in die Tiefe. Da mitzuwirken, darin sehe ich meinen Beitrag.“ Sein Ordinationsspruch aus Jesaja 55,10-11 lautet: „Denn gleichwie der Regen und Schnee vom Himmel fällt und nicht wieder dahin zurückkehrt, sondern feuchtet die Erde und macht sie fruchtbar und lässt wachsen, dass sie gibt Samen zu säen und Brot zu essen, so soll das Wort, das aus meinem Munde geht, auch sein: Es wird nicht wieder leer zu mir zurückkommen, sondern wird tun, was mir gefällt, und ihm wird gelingen, wozu ich es sende.“
Seine erste Gemeinde wünscht sich der 27-jährige Theologe als einen Ort, an dem Menschen Orientierung und Antworten auf Sinn- und Lebensfragen finden können. „Wir müssen mehr rausgehen“, sagt Salomo Steiger und wird sehr konkret mit dem Vorhaben „rent a pastor“. Zu dem Format habe er sich von einem Pastor aus der Nordkirche anregen lassen. „Ich stelle mich den Menschen in der Gemeinde mit meiner Arbeitskraft zur Verfügung, helfe im Haus, im Garten, wobei auch immer. Meine einzige Bedingung ist, dass wir nebenbei auch über Gott und die Welt ins Gespräch kommen“. Erreichen möchte er damit unter der Woche diejenigen, die sonntags nicht kommen. „Ich möchte hören, was die Interessen, Probleme, Sehnsüchte und Wünsche der Leute sind.“ Für seine Motivation zum Theologiestudium spielte der Posaunenchor seiner Kirchengemeinde in Schleswig eine wichtige Rolle, aber auch Erfahrungen, die er bei einem Austausch in den USA gemacht habe. „Ich habe bei den Mormonen erlebt, wie selbstverständlich sie ihren Glauben leben und in den Alltag integrieren. Damals dachte ich, schade, dass es das bei uns nicht gibt.“ Zurück in Deutschland habe er sich dann für das Theologiestudium entschieden.