Über 37 Jahre war Renate Jacob als Pastorin im Dienst der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, davon war sie gut 28 Jahre in Osnabrück im Einsatz. Nun wird die 65-jährige Theologin in den Ruhestand verabschiedet. Seit 2009 ist sie Pastorin in der damals aus vier Gemeinden fusionierten Südstadtkirchengemeinde. Zuvor waren ihre Einsatzorte die Lutherkirche (ab 1995) und die Margaretenkirche (ab 2002). Im Interview berichtet sie von ihren Erfahrungen und ihren Zukunftsplänen.
Frau Jacob, Sie waren in Luther, Margareten und schließlich in der Südstadtkirchengemeinde im Einsatz, in Ihrer Zeit in Osnabrück hat sich also einiges verändert. Wie das für Sie gewesen?
Jacob: Es war spannend, diese Veränderungen mitzuerleben. 1995 kam ich gemeinsam mit Pastor Martin Wolter neu in die Lutherkirche. Schon bald wurde in der Region Süd mit den Gemeinden Lukas, Melanchthon und Margareten über die einzelnen Gemeinden hinaus zusammengearbeitet. 2002 wurde die Stelle in der Voxtruper Margaretengemeinde frei, die ich dann übernommen habe. Gemeinsam mit meiner Familie bin ich in das Pfarrhaus hinter Kirche und Kindergarten eingezogen. Unsere Kinder haben hier auch den Kindergarten besucht. Für die Fusion zur Südstadtkirchengemeinde im Jahr 2009 war es sehr hilfreich, dass ich viele Themen und Bereiche aus den anderen Gemeinden bereits kannte.
Über welche vorherigen Stationen sind Sie nach Osnabrück gekommen?
Jacob: 1976 habe ich in Hannover Abitur gemacht, danach habe ich vier Semester in Hamburg studiert. Zunächst war ich noch für ein Lehramts-Studium eingeschrieben. Den Wechsel auf Theologie habe ich in noch in Hamburg gemacht. Anschließend habe ich in Tübingen und Göttingen weiterstudiert.
Wo haben Sie das Vikariat absolviert?
Jacob: Ich konnte nicht direkt nach dem Examen damit beginnen. Damals ging es los, dass nicht alle Studierenden in das Vikariat übernommen wurden. Deswegen habe ich zunächst im Kibbuz in Israel gearbeitet. Anschließend habe ich das Vikariat in Hameln und Loccum gemacht. Nach einem Jahr als Kandidatin des Predigtamtes in der Gemeinde Dollbergen zwischen Hannover und Peine kam ich 1986 in die Kirchengemeinde Nenndorf. Dort wurde ich ordiniert und blieb neun Jahre in der Gemeinde. Das war auch eine spannende Zeit. Nenndorf liegt im äußersten Zipfel der Landeskirche Hannovers im Speckgürtel von Hamburg. So gab es auch eine Nähe zur damaligen Nordelbischen Evangelisch-lutherischen Kirche, wo damals die erste Frau als Bischöfin gewählt wurde.