Erfahrungen und Erlebnisse während der Corona-Pandemie stehen am Reformationstag im Fokus der Evangelisch-lutherischen Thomasgemeinde in Osnabrück. Am Sonntag, 31. Oktober, beginnt um 10 Uhr ein musikalischer Gottesdienst in der Thomaskirche, In der Dodesheide 46, 49088 Osnabrück. Organist Frank Petermann spielt Kompositionen, die seit März 2020 entstanden und Teil des Projektes „Orgelmusik in Zeiten von Corona“ sind.
Der Deutsche Musikrat hat dieses Projekt gemeinsam mit der Deutschen Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche in Deutschland initiiert. Es bildet einen Beitrag zum „Jahr der Orgel“, das die Landesmusikräte für 2021 ausgerufen haben. Die insgesamt 17 Kompositionen für Orgel reflektieren die Corona-Zeit künstlerisch. „Natürlich kann ich nicht alle Stücke spielen, denn nicht alle eignen sich für die zweimanualige Orgel in der Thomaskirche“, berichtet Petersmann. Über die Jazzorganistin Barbara Dennerlein sei er auf das Projekt aufmerksam geworden. Dennerlein habe in einem Newsletter auf die Kompositionen hingewiesen, die sie selbst für die Aktion geschaffen habe. „Am Reformationstag werde ich drei Kompositionen aus dem Sammelband „Orgelmusik in Zeiten von Corona“ spielen. Sie sind traurig, drastisch und meditativ. Als Kontrast dient das fröhliche Stück „Nun danket alle Gott“, das ich auf dem Klavier spielen werde“, gibt Petersmann einen Ausblick auf das musikalische Programm.
„Im Gottesdienst werden wir uns auch inhaltlich mit der Corona-Zeit auseinandersetzen“, kündigt Pastor Cord-Michael Thamm an. Es werde um Fragen gehen, die jetzt viele Menschen bewegten. „Welche Lehren ziehen wir in der Gesellschaft und in der Kirche aus den Erfahrungen in und mit der Pandemie? Und passend zum Reformationstag fragen wir, was zu konservieren, also zu „bewahren“ ist, und was reformiert, also verändert werden sollte oder muss“, sagt Thamm.