Leckeres Essen, jazzige Musik und ein Thema, das jeden betrifft: Es ist die besondere Mischung, die jetzt zum siebten Mal Männer aus allen Kirchengemeinden des Sprengels Osnabrück ins Steinwerk St. Katharinen lockte. Im Zentrum der Osnabrücker Männer-Vesper, organisiert von der Männerarbeit im Sprengel, stand dieses Jahr die „Zukunft der Landwirtschaft“.
Die bäuerliche Lebensform sei schon in der Bibel oft klischeehaft und weit entfernt von der harten Realität dargestellt, sagte Friedrich Selter, Regionalbischof des Sprengels Osnabrück, zu Beginn der Veranstaltung. In ihrem anschließenden Vortrag schilderte Pastorin Ricarda Rabe, Referentin der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers für den Kirchlichen Dienst auf dem Lande, dass Landwirtschaft vor allem harte Arbeit sei. Gleichzeitig setzte sie sich für mehr Wertschätzung für die Arbeit der Landwirt*innen ein: „Schimpf nicht mit vollem Mund über Landwirte“, denn das, was wir essen, sei das Produkt dieser Arbeit. Eindrucksvoll zeigte Ricarda Rabe den Strukturwandel in der Landwirtschaft auf. Auf die Frage, wer von den 55 Anwesenden selbst Landwirt ist oder war, hoben sich vier Finger. In der Elterngeneration waren es noch neun, und bei den Großeltern 15, die ihren Lebensunterhalt als Landwirt*innen verdienten. „Die Betriebe werden weniger und größer.“ So hätte es im Jahr 1949 noch 1,6 Millionen Bauernhöfe in Deutschland gegeben. Heute seien es nur noch rund 300.000. „Jedes Jahr geben 2 bis 5 Prozent der Betriebe auf“, erläuterte Ricarda Rabe. Parallel zur Abnahme der Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe sei die Produktivität immer weiter gestiegen. Im Jahr 1900 hätte ein Landwirt vier weitere Personen ernährt. Heute seien es 134 Menschen, die durch die Arbeit eines einzelnen Landwirts satt würden.