Am Mittwoch, 2. Juni, spricht Bundespräsident a.D. Joachim Gauck in der Osnabrücker St.-Marien-Kirche zum Thema „Zusammengewachsen? 30 Jahre Deutsche Einheit“. Der Vortrag beginnt um 19:30 Uhr. Gemeinsam laden die Katholische Erwachsenenbildung (KEB), das Forum Osnabrück und die St.-Marien-Gemeinde dazu ein.
Gauck war von 2012 bis 2017 der elfte Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland – der erste Präsident ohne Parteimitgliedschaft. Zu DDR-Zeiten war Gauck evangelisch-lutherischer Pastor. Während des letzten Jahrzehnts der DDR leitete Gauck die Vorbereitung und Durchführung der beiden evangelischen Kirchentage 1983 und 1988 in Rostock. Im Zuge der friedlichen Revolution wurde er ein führendes Mitglied des Neuen Forums in Rostock. Die erste frei gewählte Volkskammer der DDR, der er als Abgeordneter angehörte, wählte ihn 1990 zum Vorsitzenden des Sonderausschusses zur Kontrolle der Auflösung des ehemaligen Ministeriums für Staatssicherheit/Amtes für Nationale Sicherheit. Von Oktober 1990 bis Oktober 2000 stand Gauck als erster Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen an der Spitze der oft nach ihm benannten „Gauck-Behörde“, die die schriftliche Hinterlassenschaft des Ministeriums für Staatssicherheit verwaltet und zugänglich macht.