Am Leben in der Kirche und in der Gemeinde teilnehmen
„Die Kommunikation des Themas und die Möglichkeiten der praktischen Umsetzung waren zentrale Aufgaben“, berichtet Maren Mittelberg aus ihrer Tätigkeit. Es sei wichtig, ein Bewusstsein für Inklusion zu bilden, sodass „dieses Thema grundsätzlich und immer mit bedacht wird.“ Anschließend gelte es, Barrieren abzubauen. „Und damit sind nicht nur bauliche Hürden gemeint, sondern das ist viel weiter zu fassen. Die Frage ist, wie Menschen mit ganz unterschiedlichen Beeinträchtigungen und Begabungen am Leben in der Kirche teilnehmen können“, betont Mittelberg. Es gehe nicht nur darum, Gottesdienste für alle Menschen zu gestalten. „Wir müssen auch fragen, wie können alle Menschen in der Kirche und in der Gemeinde aktiv sein und mitgestalten“, fasst Mittelberg zusammen. Dass dies möglich sei, habe die Arbeit des Projekts gezeigt.
So ist in der Matthäusgemeinde am Sonnenhügel eine inklusive Kindergruppe entstanden. Diese sei sehr gemischt, berichtet die Diakonin, sowohl bei den teilnehmenden Kindern als auch bei den betreuenden ehrenamtlichen Mitarbeitenden. Eine weitere Aufgabe waren inklusive Gottesdienste, die Mittelberg gemeinsam mit ihrer Kollegin Birgit Jaeger aus dem Evangelisch-lutherischen Kirchenkreis Melle-Georgsmarienhütte in verschiedenen Gemeinden gestaltete. In der Liste von Mittelbergs Aktivitäten stehen außerdem die Aufzeichnung eines inklusiven Weihnachtsgottesdienstes mit einem Krippenspiel in leichter Sprache, Gottesdienste im Dunkeln, Beratung für Gemeinden sowie Netzwerkprojekte wie #Osnabrück für Alle. „Es sind einige Angebote entstanden, die sich fest etabliert haben und auch nach meinem Weggang weiterlaufen werden“, sagt Mittelberg.
Beim Gottesdienst in der Matthäuskirche dankten Superintendent Jeska, Pastor Matthias Groeneveld von der Matthäusgemeinde und der Vorsitzende des Vorstands der Evangelischen Stiftungen Osnabrück, Johannes Andrews, Mittelberg für ihren Einsatz im Kirchenkreis Osnabrück. Dass die Stelle der Inklusionsbeauftragten nicht wiederbesetzt werde, hänge mit der Drittmittelfinanzierung zusammen, die nun auslaufe, so Superintendent Dr. Jeska. „Wir sind den Evangelischen Stiftungen Osnabrück sehr dankbar für die wertvolle Unterstützung der Inklusionsarbeit im Kirchenkreis Osnabrück. Nun muss es uns gelingen, dieses Thema in jedem Arbeitsbereich mitzudenken“, betont Jeska.
Maren Mittelberg wechselt zum 1. Januar in die Christuskirchengemeinde in Hasbergen und wird dort als Gemeindediakonin tätig sein. „Hier warten die Arbeit mit Frauen, Senior*innen und Konfirmand*innen auf mich“, erzählt die 44-Jährige. Kooperationspartnerin für Inklusion wird sie bleiben, allerdings in deutlich geringerem Umfang und ohne Stellenanteil.