Zukünftig werden die Diakonie Osnabrück und das Klinikum Osnabrück in Form eines ganzheitlichen gemeinsamen Suchthilfeverbundes für Stadt und Landkreis Osnabrück noch enger zusammenarbeiten.
Die ambulante und stationäre Versorgung von Suchtpatienten*innen wurde nun mit einem Kooperationsvertrag zwischen der Diakonie Osnabrück und dem Klinikum Osnabrück besiegelt. Bereits seit Jahren bieten die Vertragspartner die gesamte Versorgungskette von der ambulanten Beratung und Behandlung über die ganztägig-ambulante und stationäre bis zur Nachbetreuung von Suchtpatient*innen an. Nun wird die Kooperation die übergreifende und ganzheitliche Versorgung von Suchtpatienten intensivieren.
Die akutstationäre Versorgung in der Suchtmedizin wurde viele Jahre am Standort Klinik am Kasinopark in Georgsmarienhütte angeboten. Die rehabilitative Versorgung der Patienten wurde durch die Einrichtung „Möhringsburg“ in Georgsmarienhütte sichergestellt. Mit der krankenhausplanerischen Schließung der Klinik am Kasinopark wurde Anfang 2021 der Bereich Akutsucht an den Finkenhügel überführt. Die Rehabilitationsfachklinik „Möhringsburg“ verblieb am Standort in Georgsmarienhütte und wird nun Ende 2021 in das Bischof-Lilje-Zentrum der Diakonie Osnabrück verlagert.
Perspektivisch soll die „Möhringsburg“ am Medizin-Campus am Finkenhügel verortet werden. Dies wird jedoch erst im Jahr 2024 realisiert werden können. Bis zu diesem Zeitpunkt wird die Akut-Sucht am Klinikum Osnabrück und die stationäre und teilstationäre Rehabilitation im Bischof-Lilje-Zentrum sichergestellt.
Die Diakonie hält in Osnabrück Stadt und Land an insgesamt fünf Suchtberatungsstellen ein umfassendes ambulantes Angebot für Suchtpatienten sowie für Betroffene und Angehörige bei allen Suchtproblemen in den Bereichen Alkohol, Medikamente, illegale Drogen, Glücksspiel und Online-/Mediensucht vor. Inhaltlich zählen hierzu die Beratung, die ambulante Behandlung, MPU-Vorbereitung, Prävention, Psychosoziale Begleitbetreuung, das ambulant betreute Wohnen, die berufliche Eingliederung sowie die Vermittlung in alle stationären und teilstationären Maßnahmen und Rehabilitationen.
Mit Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung werden den Patient*innen nunmehr alle Versorgungsstufen der Suchtmedizin angeboten – von der ambulanten Beratung und Behandlung über die ganztägig-ambulante und stationäre Versorgung einschließlich der Rehabilitation und Nachbetreuung.
„Das ist ein großer Schritt zur besseren Versorgung der Suchterkrankten in Stadt und Landkreis Osnabrück“, bewertet Friedemann Pannen, Geschäftsführer der Diakonie Osnabrück, die Vereinbarung. „Unsere sowieso schon enge Beziehung zum Klinikum Osnabrück wird damit zum Wohle der Patient*innen gefestigt.“
„Die weitere Vernetzung von Diakonie und Klinikum ist für die Region Osnabrück von hoher Bedeutung und bietet der Bevölkerung eine ganzheitliche Versorgungskette im Bereich der Suchtbehandlung“, sagt Dr. Fritz Brickwedde, Aufsichtsratschef der Klinikum Osnabrück GmbH.
Frank Henning, Aufsichtsratsvorsitzender der Klinikum Osnabrücker Land GmbH, betont: „Ich freue mich sehr, dass die in Georgsmarienhütte erfolgreich begonnene Zusammenarbeit nun mit dieser Vereinbarung in Osnabrück intensiviert und fortgeführt werden kann.“
Das neue Suchtkompetenzzentrum des Klinikums wird unter der chefärztlichen Leitung von Karsten Meyer geführt werden. Karsten Meyer war bereits von Januar 2019 bis März 2020 Chefarzt in der Klinik am Kasinopark und leitete die Akut- und qualifizierte Entgiftung sowie die Fachklinik „Möhringsburg“ mit 35 vollstationären und 7 teilstationären Behandlungsplätzen. Bereits zu dieser Zeit hatte Meyer den Aufbau eines suchtmedizinischen Zentrums befördert. Karsten Meyer ist Facharzt für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie. Neben seiner hauptamtlichen Tätigkeit als Chefarzt des Suchtkompetenzzentrums wird Karsten Meyer weiterhin Fachstellenarzt der Suchtberatungsstelle der Diakonie in Georgsmarienhütte sein. Ziel ist es, eine umfassende suchtmedizinische Behandlung mit hoher Kompetenz im Klinikum Osnabrück zu integrieren.
„Wir freuen uns sehr, dass wir für unser Suchtkompetenzzentrum Herrn Karsten Meyer zurückgewinnen konnten und sind uns sicher, dass Herr Meyer das Suchtkompetenzzentrum mit hoher persönlicher und fachlicher Leitungskompetenz führen wird“, sagen die Klinikums-Geschäftsführer Frans Blok und Rudolf Küster in einem gemeinsamen Statement.