„Reichweite Frieden“ lautet bundesweit das Motto der 41. Ökumenischen Friedensdekade vom 6. bis 17. November, an der sich auch der Evangelisch-lutherische Kirchenkreis Osnabrück und der Friedensort Osnabrück/FO:OS mit verschiedenen Andachten, Gottesdiensten oder Veranstaltungen beteiligen.
„Die ungezählten Krisengebiete und Kriegshandlungen weltweit erinnern uns täglich daran, wie sehr die Menschen innewohnende Friedenssehnsucht missachtet und vielerorts mit Füßen getreten wird“, sagt Diplom-Theologin und -Sozialpädagogin Meike Jacobs, die gemeinsam mit Pastor Matthias Binder die Arbeit des Friedenortes Osnabrück gestaltet. Die Vision einer Menschheitsfamilie, die sich an den Werten von Lebensrecht, Teilhabe und gerechtem Frieden für alle orientiere, sei weit entfernt. Vielmehr sei es so, dass „in unserer globalisierten Welt immer deutlicher wird, wie eng wir auch mit geografisch weit entfernt gewähnten Spannungen, Konflikten und Kriegshandlungen verwoben sind und mit ihnen zusammenhängen“, ergänzt Binder. Nicht zuletzt am erschreckenden Beispiel des Scheiterns der Intervention in Afghanistan werde deutlich, dass „Frieden mit militärischen Mitteln höchstens kurzfristig, nie jedoch nachhaltig und anhaltend erreicht werden kann. Daraus können, ja müssen, Schlüsse gezogen werden, die ein ‚Weiter so‘ oder ‚Mehr desselben‘ durch andere Denk- und Handlungsweisen ersetzen“, betonen Jacobs und Binder. Dafür gebe es schon ausgearbeitete und bewährte Ansätze, die eine gewaltfreie, friedenslogische Alternative bieten.
Über das Motto der Friedensdekade „Reichweite Frieden“ nachzudenken heiße auch, „unseren eigenen Beitrag zu Frieden oder Unfrieden immer wieder einer selbstkritischen Prüfung zu unterziehen. Und es heißt, dass kleine Veränderungen im Denken und im Handeln, mit denen ich bei mir anfange, zu Schritten auf Wegen des Friedens und der Versöhnung werden können“, erklärt Jacobs. Daher gelte die Einladung des Friedensortes Osnabrück und des Kirchenkreises Osnabrück, „sich gemeinsam mit vielen anderen im Zeitraum der Friedensdekade auf Empfang zu stellen und die ‚Reichweite Frieden‘ auszuloten und auszudehnen“, so Binder.