„Schaut hin!“ lautet das Motto des 3. Ökumenischen Kirchentages (ÖKT), der vom 13. bis 16. Mai stattfindet. Bedingt durch die Coronapandemie ist er digital und dezentral geplant worden – das heißt das Programm kann vom heimischen Sofa aus verfolgt werden.
„Seid dabei!“ rufen nun Franz-Josef Bode, Bischof des Bistums Osnabrück, und Friedrich Selter, Regionalbischof des evangelisch-lutherischen Sprengels Osnabrück. In einem gemeinsamen Video-Statement erklären sie, warum es sich lohnt, auch digital den ÖKT mitzumachen, worauf sie schauen und ihren Blick lenken. „Es ist eine große Errungenschaft, dass wir diese ökumenischen Kirchentage in den letzten Jahren feiern konnten und es ist gerade jetzt wichtig, dass das Netzwerk der Christen, das sich jetzt immer mehr verdichtet, wahrgenommen wird“, betont Bischof Bode. Gerade in Zeiten großer Herausforderungen wie jetzt gehe es darum, „gemeinsam die Keime der Hoffnung zu entdecken“.
Auch für Regionalbischof Selter ist der Ökumenische Kirchentag „so oder so ein besonderes Ereignis, in dem erfahrbar wird, dass wir als Christinnen und Christen zusammengehören.“ Natürliche lebe ein Kirchentag von der Atmosphäre, der Begegnung, dem gemeinsamen Singen. „Aber: Ich habe in der letzten Zeit immer wieder die Erfahrung gemacht, dass auch in den digitalen Formaten Gemeinschaft aufkommen kann, dass man auf eine sehr konzentrierte Weise einander wahrnimmt.“ Nicht zuletzt spare man mit diesen digitalen Formaten unheimlich viel CO2 ein. Dies sei immerhin ein kleiner Benefit, den man selbstbewusst vertreten könne.
Hinschauen: Gerechtigkeitsfrage und der einzelne Mensch
Hinschauen wird der neue Regionalbischof in die Gemeinden und Einrichtungen des Sprengels Osnabrück, für den er seit März die geistliche Leitung übernommen hat. Aber in der aktuellen Lage der Pandemie stelle sich auch das Thema Gerechtigkeit neu, sagt Selter. „Denn diejenigen, die jetzt am stärksten unter der Situation leiden, sind oft diejenigen, die auch sonst schon benachteiligt sind.“ Die Corona-Krise zeige, wie wichtig Gerechtigkeit sei, um als Gesellschaft gemeinsam durch solche Krisen zu kommen. Der Blick auf den einzelnen Menschen und seine Lebenssituation in dieser Krise stehen auch für Bischof Bode im Fokus. „Wir können gar nicht anders, als auf die Menschen zu schauen und zu versuchen, ihnen ihre Hoffnung zu erhalten.“ Bisweilen brauche es in der gegenwärtigen Situation dazu auch mehr als einen Blick, so der Osnabrücker Bischof.
ÖKT mit 24-Stunden-Livestream „Füreinander“
Dabei sein für einen guten Zweck: Talkshows, Andachten, Spoken-Word-Poetry, Reportagen, eine Schreibwerkstatt, zwei Konzerte und vieles mehr zeigen in diesem 24-Stunden Livestream, wie vielfältig #digitaleKirche ist. Die Inhalte kommen von bekannten Gesichtern der beiden Netzwerke yeet und ruach.jetzt. Und sie sammeln damit Spenden für das zivile Seenotrettungsbündnis United4Rescue. Zu sehen ist der Stream ab dem 15. Mai um 9 Uhr auf der Website www.fuereinander.stream. Technisch betreut wird das Ganze vom Mediendienst der Evangelischen Jugend Bramsche. „Wir bauen in Frankfurt ein Fernsehstudio auf, aus dem das yeet- und das ruach.jetzt-Netzwerk Shows, Talks und andere Formate senden“, erklärt Mediendienst-Leiter Kai Fabien Rolf. „Wir haben schon sehr viele Projekte umgesetzt, aber 24-Stunden am Stück zu streamen ist auch für uns eine neue Herausforderung, die wir aber sehr gerne annehmen.“