Der Pflichtdienst für junge Menschen, Kinderarmut und die Situation von Familien, die Corona-Pandemie, der Ukrainekrieg, die Behandlung von Geflüchteten und die Reform der Kirche – Dr. Margot Käßmann und Ludger Abeln haben keine wichtigen Themen ausgelassen bei der Podiumsdiskussion, die jetzt auf dem Platz neben dem abgesperrten Kreisverkehr am Belmer Tie stattgefunden hat. Anlass war der 2. Belmer Kirchentag der Evangelisch-lutherischen Christus-Kirchengemeinde Belm und der katholischen Pfarreiengemeinschaft Belm und Icker.
Bei 32 Grad im Schatten wurde der Kirchentag durch Pastor Arne Schipper von der Christus-Kirchengemeinde und seinen katholischen Kollegen Pastor Arnold Kuiter eröffnet. Margot Käßmann nahm es mit Humor: „Wir können nicht die ganze Zeit für gutes Wetter beten und dann sagen, soviel wollen wir dann doch nicht.“ Die ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland und ehemalige Landesbischöfin der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers ist seit 2018 pensioniert. Das ermögliche ihr, ihre Zeit freier einzuteilen und „tolle Sachen zu machen, wie zum Beispiel zum Kirchentag nach Belm zu kommen“. Angesprochen von Ludger Abeln auf den von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier vorgeschlagenen Pflichtdienst für alle jungen Menschen, äußerte sich Margot Käßmann zurückhaltend: „Ich finde es immer schwierig, wenn alte Leute den jungen sagen, was sie zu tun haben.“ Anstatt einen 18-Jährigen in eine Pflegeeinrichtung zu schicken, der dazu vielleicht gar keine Lust habe, sei es besser, auf Freiwilligkeit mit entsprechender Motivation zu setzen. „Was wir wirklich brauchen, sind gut ausgebildete und bezahlte Pflegekräfte.“