Die Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde St. Marien eröffnet am Sonntag, 9. Oktober, im Anschluss an den Gottesdienst um 10 Uhr die Ausstellung mit dem Titel „Religion: Evangelisch. Protestanten im Konzentrationslager Sachsenhausen 1936 bis 1945“ in der St.-Marien-Kirche. Die Ausstellung und zwei Vorträge zum Schicksal des ehemaligen Pastors Paul Leo sind der Beitrag der Gemeinde St. Marien zum Jahresprogramm der „Woche der Brüderlichkeit“, die im März dieses Jahres in Osnabrück eröffnet wurde. Alle drei Veranstaltungen werden in Kooperation mit der „Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e.V. Osnabrück“ durchgeführt.
Zu den bekanntesten, nach Sachsenhausen verbrachten Gefangenen gehörte Martin Niemöller. Auf mehreren Schautafeln werden sein Schicksal und das anderer Gefangener dargestellt. Mit zwei Vorträgen soll außerdem das Schicksal eines Mannes beleuchtet werden, der in den 1930er-Jahren Pastor an St. Marien war, wegen seiner jüdischen Herkunft von den Nazis aus dem Pfarramt gedrängt wurde und schließlich in die USA emigrierte. Sein Name ist Paul Leo.
Am Montag, 10. Oktober, referiert Uta Schäfer-Richter um 18 Uhr zum Thema: „Im Niemandsland. Christen jüdischer Herkunft im Nationalsozialismus – das Beispiel der hannoverschen Landeskirche“. Am Mittwoch, 12. Oktober, um 19:30 Uhr beleuchtet Dr. Carsten Linden die Person und das Schicksal von Pastor Paul Leo. Sein Thema lautet „Paul Leo (1893–1958) – bis 1938 lutherischer Pastor an St. Marien, dann jüdischer Emigrant". Beide Veranstaltungen finden in der St.-Marien-Kirche statt.
Der Eintritt sowohl zu der Ausstellung als auch zu den Vorträgen ist frei.