Seit Anfang 2020 war Waldemar Kerstan in Osnabrück als Diakon für die Nordwestgemeinde und die St.-Michaelis-Gemeinde im Einsatz. Privat gab es die Verbindung in die Hasestadt schon lange, denn Kerstan wuchs im Widukindland auf und erlebte in der dortigen Timotheusgemeinde eine „tolle Jugendarbeit“. Auf Anregung des damaligen Pastors Waldemar Schnare kündigte Kerstan einige Jahre nach Ausbildung und Berufstätigkeit seinen Job als Starkstromelektriker und begann eine Ausbildung zum Diakon in der Evangelischen Missionsschule in Unterweissach. Im Oktober 1981 wurde er als Diakon für die Kinder- und Jugendarbeit in der Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Altenau im Oberharz eingestellt. Fünf Jahre später übernahm er das Amt des ersten Kirchenkreisjugendwartes im Kirchenkreis Clausthal-Zellerfeld.
Im Oktober 1988 wechselte Kerstan gemeinsam mit seiner Familie nach Meppen, um seinen neuen Dienstauftrag als Kirchenkreisjugendwart Emsland-Bentheim zu übernehmen. „Viele Jugendfahrten, Seminare, die Aus- und Fortbildung von Ehrenamtlichen und sehr viele Großveranstaltungen prägten diese Zeit“, berichtet Kerstan. Da die Familie schon seit 2012 wieder in Osnabrück lebte und sich die Nachfolge im Kirchenkreisjugenddienst in Meppen nahtlos regeln ließ, entschied sich Kerstan Ende 2019 für einen Wechsel nach Osnabrück. „Für mich begann im Januar 2020 eine interessante Zeit mit der Kinder- und Jugendarbeit in den Gemeinden St. Michaelis und Nordwest. Aber schon im März kam der Corona-Lockdown und ich musste völlig neu überlegen, was man nun anbieten kann“, berichtet Kerstan. So entstanden eine begehbare Weihnachts- und eine Osterkrippe, Video-Krippenspiele, Kindergottesdienst-Filme oder Einkaufsangebote für Ältere.
Seit einem knappen Jahr gehörte Kerstan außerdem zum Vorbereitungsteam für den Osnabrücker Kinderkirchentag, der am Tag vor seiner Verabschiedung mit knapp 80 Kindern im Alter von 6 bis 11 Jahren auf dem Gelände von St. Michaelis in Eversburg stattgefunden hat. „Allein das sagt sehr viel über den Einsatz von Waldemar Kerstan aus: Am Tag vor der Entpflichtung noch eine so aufwändige und gleichzeitig spannende Veranstaltung für Kinder anzubieten. Wir sind dankbar für 41 Jahre diakonischen Arbeitens“, so Jeska.
Für die Nordwestgemeinde dankten Pastorin Dr. Jutta Tloka und Kirchenvorstandsmitglied Prof. Dr. Nils Aschenbruck Kerstan für seine „segensreiche Arbeit. Auch und gerade das praktische Tun, zum Beispiel beim Aufbauen von Zelten im Kirchgarten oder dem sicheren Bedienen eines Green Screens für die Produktion von Videos, dient der Verkündigung“, verwies Pastorin Dr. Tloka auf die biblischen Vorgaben für die Arbeit eines Diakons. Der Kirchenvorstandsvorsitzende der St.-Michaelis-Gemeinde Uwe Dall lud Kerstan ein, als „hauptamtlicher Mitarbeiter die Bühne zu verlassen, diese aber über den Nebeneingang als Ehrenamtlicher wieder zu betreten, wenn du dazu Lust bekommst.“ Für die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes sorgten Organistin Ortrud Lehmann und der Michaelis-Chor unter der Leitung von Markus Doering.