Die Geschichte von Pastor Paul Leo, ehemals Pastor an St. Marien und für Haste und Lechtingen zuständig, zeichnet der Historiker Carsten Linden in seinem Vortrag „Paul-Leo – Ein lutherischer Pastor mit jüdischen Wurzeln“ nach. Zu der Veranstaltung lädt die Evangelisch-lutherische Paul-Gerhardt-Gemeinde am Mittwoch, 3. April, um 19.30 Uhr in das Paul-Gerhardt-Haus, Hardinghausstraße 39, 49090 Osnabrück, ein. Im Anschluss an den Vortrag gibt es Gelegenheit zum Austausch.
Der Vortrag zeichnet das Leben Paul Leos (1893 bis 1958) nach und ordnet es in das Funktionieren des lutherischen Osnabrücks in den 1920er- und 1930er-Jahren ein. Besonders diese Jahre werden Thema sein, denn Paul Leo hatte von 1929 bis 1938 eine Predigtstelle in St. Marien und war ab 1935 auch für Haste und Lechtingen zuständig. Im Zusammenhang mit den Pogromen am 9. November 1938 wurde Paul Leo verhaftet und ins Konzentrationslager Buchenwald gebracht, weil er jüdische Vorfahren hatte. Nach Ende der Haft wanderte Leo in die Vereinigten Staaten von Amerika aus.